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Produkte von Tamiya

Tamiya

Die Firma wurde 1946 von Yoshido Tamiya (15. Mai 1905 – 2. November 1988) als Tamiya Shoji & Co. (Tamiya Company) in Oshika, Shizuoka City gegründet. Zunächst war es ein Sägewerk mit angeschlossener Holzhandlung. Nebenbei wurden ab 1947 von der neugegründeten Mokuzaigyou Company's wood products division Schiffs- und Flugzeugmodelle aus Holz angeboten. Im Jahr 1953 wurde der Verkauf von klassischen Holzprodukten für den Hausbau zugunsten der Spielwarenproduktion eingestellt.

Ab Mitte der Fünfzigerjahre kamen Plastikmodellbausätze aus dem Ausland auf den Markt und die Verkaufszahlen von Holzmodellen gingen deutlich zurück. Dies führte 1959 zur Entscheidung in diesen Markt einzusteigen. Das erste Plastikmodell von Tamiya war eine Nachbildung des japanischen Schlachtschiffes Yamato. Modelle der Yamato waren von anderen Herstellern zum Preis von 350 Yen auf dem Markt. Tamiya konnte diesen Preis nicht einhalten weil sich die Herstellung der Spritzgusswerkzeuge in Japan als schwierig und teuer erwies. Erneut setzte Tamiya auf Holzmodelle in einem Markt, der nun eindeutig auf Plastikmodelle fixiert war.

Mit gebrauchten Spritzgussformen begann Tamiya einen Bausatz eines kleinen Rennwagen auf den Markt zu bringen. Der Bausatz war ein Hit und ermöglichte Tamiya die Kosten für neue Spritzgussformen aufzubringen. Als erstes arbeitete man bei Tamiya an einem Modell des deutschen Kampfpanzers Panther. Die geraden Flächen des Panthers machten den Formenbau relativ einfach. Für die Gestaltung der Verpackungen gewann man zunächst Shigeru Komatsuzaki. Das Modell des Panther war motorisiert, funktionierte gut und hatte eine sehr klare und übersichtliche Bauanleitung, die den Bau stark vereinfachte. Der Maßstab wurde auf 1:35 festgelegt, weil es ideal für den Einsatz eines kleinen Elektromotors mitsamt Getriebes und einer oder zwei Batterien geeignet war.

Die Produktion der Metallformen für den Spritzguss führte immer wieder zu Problemen mit Terminen und Kosten. Deshalb suchte die Firma nach Werkzeugmachern und gründeten 1964 die Metallformenabteilung. Ab 1966 wurden einige Mitarbeiter in der Formenfertigung eingesetzt und erlangten langsam das für den Spritzgussformenbau nötige Wissen. Erst später wurde auch CAD für die Erstellung der Formen eingesetzt.

Tamiya wurde schnell bekannt für die extreme Detailgenauigkeit ihrer Modelle, was natürlich auch eine Einfluss auf das Aussehen der gefertigten Modelle hatte. In der Zeit als noch mit handwerklicher Arbeit und Bauplänen die Formen erstellt wurden, wurden zum Beispiel Schraubenköpfe und Muttern als einfache, halbkugelförmige Erhebungen sichtbar gemacht. Tamiya hingegen bildete diese Konstruktionselemente ganz naturgetreu als Sechskant ab. Für diese hervorragende Genauigkeit wurden Tamiya-Produkte auch im Ausland bekannt.

Die Geschichte der ferngesteuerten Modelle begann am 4. Dezember 1976 mit dem Erscheinen eines detailgetreu nachgebildeten Porsche 934 Turbo RSR, der heute ein gesuchtes Sammlerstück ist. Das erste Modell im Offroad-Bereich stellt das amerikanische Militärfahrzeug XR311 dar, das am 16. Dezember 1977 auf den Markt kam. Weitere Meilensteine in der Entwicklung ferngesteuerter Nachbildungen von echten Fahrzeugen stellen die ersten so genannten „Special Racing Buggys“ Rough Rider und Sand Scorcher (Ende 1979) dar, für die heute unter Sammlern ebenfalls hohe Preise bezahlt werden.

Einen weiteren Punkt in der Entwicklung von detailgetreuen Nachbildungen im Maßstab 1:10 von echten Fahrzeuge stellen die Modelle Toyota Hilux 4×4 Pick Up und der amerikanische Blazing Blazer dar, die zum ersten Mal ein real funktionierendes 3-Gang-Schaltgetriebe verwirklichten. Dafür war neben Gas/Bremse und Lenkung ein weiterer Kanal an der RC-Anlage notwendig, um über die Fernsteuerung zwischen den Gängen wählen zu können.

Bis zu diesem Zeitpunkt bestanden die Bausätze zum größten Teil aus Metallteilen, bald kamen die ersten Modelle auf den Markt, bei denen das Chassis aus ABS-Kunststoff bestand, um Gewicht einzusparen. Beispiele aus dieser „Plastik-Ära“ sind der Wild Willy, der auf den Hinterrädern fahren konnte, oder der Porsche 959 mit seiner detailgetreuen Karosserie aus Lexan, die das Paris-Dakar-Fahrzeug nachbildet. Beispiele für Renn-Buggys sind der Frog, der Grasshopper, der Hornet oder der Fox. Der ersten allradgetriebenen „Wettbewerbsbuggy“, der Hot Shot, stellte einen Leistungsvorsprung im Offroad-Bereich dar.

Neben der Weiterentwicklung der 3-Gang-Modelle mit dem Toyota 4×4 Pickup Bruiser folgten einige Modelle auf Plastik-Chassis, die als die ersten „Monster-Trucks“ bezeichnet werden können. Auch hier waren günstige Einsteigermodelle erhältlich, die teilweise heute noch hergestellt werden, z. B. der Midnight Pumpkin oder die auf dem gleichen Chassis basierende Lunch Box.

Unter dem Namen Tamiya Fighter-Cup wird alljährlich eine Rennsaison für jugendliche Fahrer ferngesteuerter Elektroautos durchgeführt, deren Deutschland-Finale seit 1997 in Sonneberg stattfindet.

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